Gönne ich mir eine Pause, öffne ich die Fenster meiner Werkstatt, lege mich auf den Boden und schaue zu, wie die Mobiles über meinem Kopf tanzen. Manche bewegen sich mit Eleganz, als würden sie auf grosser Bühne ein Ballett aufführen, stolz und raumgreifend; andere stellen sich eher tölpelhaft an und drehen sich wie bei einem Walzer simpel im Kreis. Bei dritten Mobiles haben sich einige der Elemente verhakt. Nun hängen sie da wie müde Boxer, die sich in den Clinch gerettet haben. Natürlich mein Fehler; ich muss nachbessern.

Doch alle, ob gut gelungen oder Mauerblümchen, tun, was Mobiles zu tun haben: Sie sind in Bewegung, ohne Pause, nutzen den kleinsten Lufthauch, ohne jedes Geräusch.

Dauer und Stille. Das sind für mich die wichtigsten Motive, um Mobiles zu bauen. Mobiles sind Bewegung in Stille. Sie sind Stille in Bewegung. Und zeigen mir etwas, das es kaum mehr gibt. Bewegung ist zum Synonym für Lärm geworden, und zum Synonym für Eile. Wann, wie, wo finden wir noch die Zeit, um uns Ruhe zu gönnen? Wann, wo, wie finden wir noch die Ruhe, um Dauer zu erfahren?